Ernährung in der Schwangerschaft: Was du beachten solltest
Eine Schwangerschaft ist eine der aufregendsten Phasen im Leben einer Frau, aber auch eine Phase, in der der Körper besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge benötigt. Deine Ernährung spielt in dieser Zeit eine zentrale Rolle, nicht nur für dein eigenes Wohlbefinden, sondern auch für die Entwicklung deines Babys. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft wissen musst, welche Nährstoffe besonders wichtig sind, welche Lebensmittel du besser meiden solltest und wie du häufige Ernährungsprobleme in der Schwangerschaft bewältigen kannst.

Warum ist Ernährung in der Schwangerschaft so wichtig?
Die richtige Ernährung während der Schwangerschaft ist entscheidend, weil dein Körper nun nicht nur dich, sondern auch dein Baby versorgt. Dein Baby wächst und entwickelt sich schnell, und jede Zelle, jedes Organ und jedes System wird durch die Nährstoffe aufgebaut, die du über deine Nahrung aufnimmst. Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko für Fehlbildungen, Frühgeburten und andere Komplikationen verringern.
Darüber hinaus kann eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft auch dein eigenes Wohlbefinden erheblich verbessern. Müdigkeit, Übelkeit, Sodbrennen und andere typische Beschwerden können durch eine angepasste Ernährung gelindert werden.
Die wichtigsten Vorteile einer gesunden Schwangerschaftsernährung
- Optimale Entwicklung des Babys: Dein Baby benötigt während der Schwangerschaft eine Vielzahl von Nährstoffen, um zu wachsen und sich gesund zu entwickeln. Eine ausgewogene Ernährung stellt sicher, dass alle erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind.
- Weniger Komplikationen: Eine schlechte Ernährung kann das Risiko für Komplikationen wie Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie erhöhen.
- Vermeidung von Nährstoffmangel: Eine Ernährung, die reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen ist, hilft dir, Mangelerscheinungen vorzubeugen, die sowohl dir als auch deinem Baby schaden könnten.
- Bessere Gesundheit nach der Geburt: Eine gesunde Ernährung legt den Grundstein für die Gesundheit deines Babys, nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch danach. Babys von Müttern, die sich gesund ernähren, haben oft ein geringeres Risiko für spätere gesundheitliche Probleme wie Übergewicht und Herzkrankheiten.

Wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft steigt dein Nährstoffbedarf, und es gibt bestimmte Vitamine und Mineralstoffe, die in dieser Zeit besonders wichtig sind. Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Nährstoffe ein, warum sie so wichtig sind und wie du sie in deine Ernährung integrieren kannst.
1. Folsäure
Folsäure, auch als Vitamin B9 bekannt, ist einer der wichtigsten Nährstoffe in der Frühschwangerschaft. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung und dem Wachstum des Gewebes. Besonders wichtig ist Folsäure für die Entwicklung des Neuralrohrs, das sich in den ersten Wochen der Schwangerschaft bildet und aus dem sich später das Gehirn und das Rückenmark des Babys entwickeln.
Empfohlene Tagesdosis
Die empfohlene Tagesdosis für Folsäure liegt bei 400-800 Mikrogramm. Viele Frauen nehmen bereits vor der Schwangerschaft Folsäurepräparate ein, um sicherzustellen, dass der Folsäurespiegel während der Frühphase der Schwangerschaft optimal ist.
Lebensmittelquellen
Folsäure findest du in folgenden Lebensmitteln:
- Dunkelgrünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl
- Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen
- Zitrusfrüchte wie Orangen
- Vollkornprodukte und angereicherte Getreideprodukte
2. Eisen
Eisen ist ein Mineralstoff, der für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist. In der Schwangerschaft steigt dein Blutvolumen, weshalb dein Körper mehr Eisen benötigt, um den Sauerstoffbedarf sowohl für dich als auch für dein Baby zu decken. Ein Eisenmangel kann zu Anämie führen, die Müdigkeit, Schwäche und ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht zur Folge haben kann.
Empfohlene Tagesdosis
Schwangere Frauen benötigen etwa 27 Milligramm Eisen pro Tag, was fast doppelt so viel ist wie die empfohlene Menge für nicht schwangere Frauen.
Lebensmittelquellen
Eisenreiche Lebensmittel sind unter anderem:
- Rotes Fleisch, Geflügel und Fisch
- Grünes Blattgemüse wie Spinat und Mangold
- Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen
- Angereicherte Getreideprodukte
Ein Tipp: Der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Vitamin C sind (wie Orangen, Paprika oder Erdbeeren), hilft deinem Körper, Eisen besser aufzunehmen.
3. Kalzium
Kalzium ist wichtig für den Aufbau starker Knochen und Zähne. Während der Schwangerschaft spielt es eine besonders große Rolle, da dein Baby Kalzium benötigt, um sein eigenes Skelett zu bilden. Wenn du nicht genug Kalzium zu dir nimmst, wird dein Baby das benötigte Kalzium aus deinen Knochen entziehen, was langfristig dein Risiko für Osteoporose erhöhen kann.
Empfohlene Tagesdosis
Schwangere Frauen sollten etwa 1000 Milligramm Kalzium pro Tag zu sich nehmen.
Lebensmittelquellen
Kalzium findest du in folgenden Lebensmitteln:
- Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse
- Dunkelgrünes Blattgemüse wie Brokkoli und Grünkohl
- Angereicherte pflanzliche Milchsorten (Soja-, Mandel- oder Hafermilch)
- Mandeln und Sesamsamen
4. Eiweiß
Eiweiß ist der Baustein des Lebens und in der Schwangerschaft besonders wichtig, da es zum Wachstum und zur Entwicklung der Zellen und Gewebe deines Babys beiträgt. Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist notwendig, um sicherzustellen, dass dein Baby alle notwendigen Bausteine für eine gesunde Entwicklung erhält.
Empfohlene Tagesdosis
Während der Schwangerschaft liegt die empfohlene Tagesdosis bei etwa 70-100 Gramm Eiweiß, abhängig von deinem individuellen Bedarf.
Lebensmittelquellen
Gute Eiweißquellen sind:
- Mageres Fleisch und Geflügel
- Fisch und Meeresfrüchte
- Eier
- Milchprodukte wie Joghurt und Käse
- Pflanzliche Quellen wie Linsen, Bohnen, Tofu und Nüsse
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5. Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA (Docosahexaensäure), sind für die Entwicklung des Gehirns und der Augen deines Babys unerlässlich. Diese gesunden Fette helfen auch dabei, Entzündungen zu reduzieren und das Risiko für Frühgeburten zu verringern.
Empfohlene Tagesdosis
Schwangeren Frauen wird empfohlen, etwa 200-300 Milligramm DHA pro Tag zu sich zu nehmen.
Lebensmittelquellen
Gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind:
- Fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele und Sardinen
- Leinsamen und Chiasamen
- Walnüsse
- Angereicherte Lebensmittel wie Eier und Milchprodukte
Wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, kannst du Omega-3-Präparate auf Algenbasis in Betracht ziehen.
6. Vitamin D
Vitamin D ist wichtig für die Aufnahme von Kalzium und unterstützt somit den Aufbau von Knochen und Zähnen. Es spielt auch eine Rolle im Immunsystem und kann das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie senken.
Empfohlene Tagesdosis
Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin D beträgt 600 Internationale Einheiten (IE).
Lebensmittelquellen
Vitamin D ist in folgenden Lebensmitteln enthalten:
- Fettreicher Fisch wie Lachs und Thunfisch
- Angereicherte Milchprodukte und pflanzliche Milch
- Eigelb
Da es schwierig sein kann, ausreichend Vitamin D allein über die Nahrung zu bekommen, wird Schwangeren oft empfohlen, ein Vitamin-D-Präparat einzunehmen, besonders in den Wintermonaten, wenn die Sonnenexposition gering ist.

Lebensmittel, die du während der Schwangerschaft vermeiden solltest
Es gibt bestimmte Lebensmittel, die du während der Schwangerschaft meiden solltest, da sie schädliche Bakterien, Parasiten oder Chemikalien enthalten können, die dein Baby gefährden. Hier ist eine Liste von Lebensmitteln, die du besser vermeiden solltest:
1. Rohe oder nicht ausreichend gegarte Meeresfrüchte und Fisch
Rohe Fische und Meeresfrüchte, wie Sushi oder Austern, können Bakterien und Parasiten enthalten, die eine Lebensmittelvergiftung auslösen können. Diese Infektionen können für das ungeborene Baby gefährlich sein. Auch Fischarten, die reich an Quecksilber sind, wie Hai, Schwertfisch, Königsmakrele und Marlin, sollten gemieden werden.
2. Rohe oder nicht ausreichend gekochte Eier
Rohe Eier können das Bakterium Salmonellen enthalten, das eine Lebensmittelvergiftung verursachen kann. Vermeide also Speisen, die rohe Eier enthalten, wie hausgemachte Mayonnaise oder Tiramisu. Achte darauf, dass Eier gut durchgegart sind, bevor du sie verzehrst.
3. Nicht pasteurisierte Milchprodukte
Nicht pasteurisierte Milch und Milchprodukte wie Rohmilchkäse können Listerien enthalten, die eine Infektion namens Listeriose auslösen können. Diese Infektion kann schwerwiegende Komplikationen während der Schwangerschaft verursachen, darunter Fehlgeburten oder Frühgeburten. Halte dich an pasteurisierte Milchprodukte und achte auf Etiketten, um sicherzustellen, dass die Produkte sicher sind.
4. Rohe oder nicht durchgegarte Fleischsorten
Rohe oder halb rohe Fleischsorten wie Steak Tartare oder Carpaccio können ebenfalls das Risiko einer Infektion mit Toxoplasmose oder Listeriose erhöhen. Diese Infektionen können das ungeborene Baby schwer schädigen. Achte darauf, dass Fleisch gut durchgegart ist, bevor du es isst.
5. Koffein in Maßen
Zu viel Koffein kann das Risiko für Fehlgeburten oder ein niedriges Geburtsgewicht erhöhen. Es wird empfohlen, die Koffeinaufnahme auf etwa 200 Milligramm pro Tag zu begrenzen. Das entspricht etwa einer Tasse Kaffee. Bedenke, dass auch Tee, Schokolade und einige Limonaden Koffein enthalten.
6. Alkohol
Es gibt keine sichere Menge an Alkohol während der Schwangerschaft. Alkohol kann die Entwicklung deines Babys beeinträchtigen und zu einer Reihe von Geburtsfehlern führen, die unter dem Begriff fetales Alkoholsyndrom (FAS) bekannt sind. Es ist daher am besten, Alkohol während der gesamten Schwangerschaft zu vermeiden.

Umgang mit häufigen Ernährungsproblemen in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft können bestimmte Beschwerden auftreten, die durch die hormonellen und körperlichen Veränderungen verursacht werden. Einige dieser Beschwerden lassen sich durch eine angepasste Ernährung lindern.
1. Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit, oft als „Morgenübelkeit“ bekannt, ist eine der häufigsten Beschwerden in der Frühschwangerschaft. Sie kann jedoch zu jeder Tageszeit auftreten. Leichte, kohlenhydratreiche Snacks wie Cracker oder trockene Toasts können helfen, die Übelkeit zu lindern. Vermeide stark gewürzte oder fettige Lebensmittel, die das Unwohlsein verstärken können.
2. Sodbrennen
Hormonelle Veränderungen und das wachsende Baby können den Druck auf deinen Magen erhöhen und zu Sodbrennen führen. Versuche, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen und schwer verdauliche Lebensmittel wie frittierte Speisen, Schokolade oder scharfe Gewürze zu vermeiden. Es kann auch helfen, nach den Mahlzeiten aufrecht zu sitzen und abends früh genug zu essen, um Sodbrennen im Schlaf zu vermeiden.
3. Verstopfung
Hormonelle Veränderungen können auch den Verdauungsprozess verlangsamen, was zu Verstopfung führen kann. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann hier Abhilfe schaffen. Trinke ausreichend Wasser und bewege dich regelmäßig, um deine Verdauung anzuregen.
4. Heißhungerattacken und Abneigungen
Heißhungerattacken auf bestimmte Lebensmittel und Abneigungen gegen andere sind während der Schwangerschaft völlig normal. Solange deine Heißhungerattacken nicht zu einer unausgewogenen Ernährung führen, kannst du ihnen ruhig ab und zu nachgeben. Versuche jedoch, gesunde Alternativen zu finden. Wenn du zum Beispiel Lust auf etwas Süßes hast, greife zu frischem Obst anstelle von zuckerhaltigen Snacks.
5. Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes ist eine Form von Diabetes, die sich während der Schwangerschaft entwickelt und oft nach der Geburt wieder verschwindet. Sie kann jedoch zu Komplikationen für dich und dein Baby führen. Um das Risiko zu minimieren, ist es wichtig, deine Zuckerzufuhr zu kontrollieren und komplexe Kohlenhydrate durch Vollkornprodukte, Gemüse und Eiweiß zu ersetzen. Regelmäßige Bewegung kann ebenfalls dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren.
Fazit
Die Ernährung in der Schwangerschaft ist von entscheidender Bedeutung für deine Gesundheit und die deines Babys. Indem du auf eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Nährstoffen achtest, kannst du das Wohlbefinden von dir und deinem Baby unterstützen und das Risiko für Komplikationen minimieren. Meide bestimmte Lebensmittel, die potenziell gefährlich sein können, und achte darauf, deine Nährstoffzufuhr den besonderen Bedürfnissen während der Schwangerschaft anzupassen.
Letztlich geht es darum, auf deinen Körper zu hören und ihm das zu geben, was er braucht. Wenn du dir unsicher bist, welche Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel für dich die besten sind, solltest du dich von deinem Arzt oder einer Ernährungsberaterin beraten lassen. So kannst du sicherstellen, dass du und dein Baby während der Schwangerschaft optimal versorgt sind.